Freitag, 28. Dezember 2012

Künstler auf Föhr & unsere Schafe

Föhr ist eine kunstbegeisterte Insel. Es gibt hier tolle Künstler, von denen ich euch einige gerne vorstellen möchte. Obwohl ich die genannten Personen persönlich kenne, liegt mir nicht an erster Stelle daran, Werbung für sie zu machen, sondern einfach ihre Kunst vorzustellen, weil sie mir sehr gut gefällt.

Peter Hering fotografiert Vögel auf der Insel in ihrem natürlichen Umfeld. Er macht fantastische Aufnahmen, die einem die Vielfalt und Schönheit der Natur näherbringen. Man kann sogar einen Kalender bei ihm kaufen. Letztes Jahr hatte ich einen, der in meinem Büro hängt. Dieses Jahr habe ich keinen zu Weihnachten bekommen, aber ich hatte auch schon den Kalender von Hof Butenland gekauft. Vielleicht wird es ja nächstes Jahr wieder ein Vogel-Kalender?

Marie und Lothar Reker haben einen wunderhübschen Galerieladen in Wyk. Marie erstellt zauberhafte Fotokarten und bastelt Bären. Lothar zeichnet hauptsächlich Aquarell-Landschaften und -Akte, die sehr zart wirken. Leider finde ich hier nur eine alte Homepage -sie wohnen nämlich mittlerweile in Wyk. Falls ihr auf der Insel seid, müsst ihr sie unbedingt im "Galerieladen im Hof", Mittelstr. 12a, besuchen. Auch findet ihr dort z.B. wunderschöne Keramiken von der Künstlerin Maren Puffpaff (leider kenne ich Maren nicht persönlich, aber ihre Tochter Elli -die vor kurzem ihr erstes Buch "Dachbodenfund" veröffentlicht hat).

Hildegard Gottfried zeichnet auch -und zwar sehr hübsche Aquarelle. Leider hat sie keine Homepage, deshalb habe ich Bilder, die wir von ihr hängen haben, abfotografiert, um sie euch zu zeigen. Mir gefällt ihr Stil sehr, sehr gut:




Das ist ein sehr persönliches Bild. Unsere Molly stand zusammen mit ein paar anderen Mädels eine Zeit lang auf der Weide am Haus von Hildegard und Paul. Es war ein warmer Tag im Sommer, Zeit zum Scheren, aber Molly hatte keine Lust und "flüchtete" deshalb. So hatte sie noch etwas Schonfrist. 
Mein Vater schert unsere Schafe jeden Sommer alle per Hand (mit einer Schermaschine, damit es für die Schafe schneller geht). Natürlich finden sie es nicht besonders witzig, aber ab dem 2. Jahr sind sie nicht mehr so aufgeregt, und bei unseren Schafen muss die Wolle 1x jährlich runter, ansonsten könnte es im schlimmsten Fall zum Hitzetod kommen. Von Kind an habe ich geholfen und unsere Schafe während der Prozedur getröstet und gekrault. Ich bin mit Schafen aufgewachsen (sie waren schon vor mir da; ebenso die Katzen). Sie sind alle zahm und haben Namen. In den vergangenen Jahrzehnten bekamen meine Eltern oft "hoffnungslose Fälle": Lämmer, die eigentlich zum Tode verurteilt waren. Krank, zu klein oder von der Mutter verstoßen. Schafhalter von der ganzen Insel gaben ihre Notfall-Lämmer zu uns. Liebevoll wurden sie von Hand aufgezogen; wir konnten so gut wie alle retten und brachten damit schon so manchen Tierarzt und Schafhalter zum Staunen.
Natürlich mag so mancher Veganer jetzt aufschreien. Auch ich habe mir in den vergangenen Wochen viele Gedanken zum Thema gemacht. Zumal meine Eltern auch einen Wollladen führen (zum Teil wird dort auch eigene Wolle verkauft; meine Eltern verarbeiten sie selbst). Und ich bin auf dem momentanen Standpunkt, dass ich keine neuen Wollsachen haben möchte, was besonders für meine Mutter schwer ist. Meine alten trage ich jedoch auf. Trotzdem könnte ich mir noch am ehesten vorstellen, Wolle von unseren Schafen zu tragen -denn ich weiß, dass sie ein schönes Leben haben. Das beste, das man als Hausschaf haben kann. Und so ein Leben hat ja nicht nur Nachteile. Zum Beispiel wäre unsere "Oma" Edda schon längst verhungert in freier Wildbahn oder gerissen worden, weil die anderen Schafe sie meistens vom Futter wegschubsen. Der Stärkere gewinnt. Früher war sie ein sehr ranghohes Tier, aber nun ist sie alt. Mein Vater betüddelt sie noch intensiver als die anderen, um ihr den bestmöglichsten Lebensabend zu gestalten.

Für Städter ist es sicherlich leichter, Tierhaltung in eine Schublade zu stecken. Aber für mich ist das nicht so einfach, da ich mit Tieren aufgewachsen bin (es gibt nicht nur "schwarz und weiß"). Wofür ich auf eine Art auch sehr dankbar bin. Denn ich habe von Kind an gelernt, dass jedes Tier seinen eigenen Charakter hat und mit Respekt und Liebe zu behandeln ist. Gut, bis ich den für mich nicht vorhandenen Unterschied zwischen "Haus- und Nutztier" begriff, musste ich 29 werden, aber besser spät als nie...
Ich habe seit ich denken kann bei Geburten geholfen, bei der Aufzucht von Notfall-Lämmchen geholfen (einmal habe ich mit einem Lamm, das anfangs nicht laufen konnte, weil die Mama kurz nach der Geburt auf ihm stand, eine Art "Reha" gemacht -und nach ein paar Tagen konnte Tiffy wieder laufen), stundenlang mit Schafen gekuschelt und sie gekrault (wenn ihr richtig gut seid, rülpsen sie vor Wonne mit halbgeschlossenen Augen) und natürlich auch um Jungschafe geweint, die geschlachtet wurden. Auf das Thema gehe ich sicherlich später noch einmal genauer ein.
Jetzt bin ich etwas vom Thema abgeschweift, aber ich musste ja ein bissl zum "Molly-Bild" erklären ;-) 
   

Auch das Team der Inselgoldschmiede Rickmers kenne ich nicht persönlich, aber ihr Schmuck hat es mir absolut angetan. Es gibt zwei Filialen auf Amrum und eine in Wyk. Alles ist handgemacht. Wirklich mal "was anderes" ♥    

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